Lange Zeit galt das Bad als Reich der Fliese. Nicht selten war sogar der komplette Raum – von der Decke bis zum Boden – gefliest. Aus praktischer Sicht absolut nachvollziehbar. Denn mit ihren widerstandsfähigen und pflegeleichten Eigenschaften eignen sich Fliesen hervorragend für Bereiche mit hoher Feuchtigkeit.
Doch wo eine Fliese ist, da ist auch die Fuge nicht weit. Und die hat es in sich. Jeder, der sein Badezimmer regelmäßig selbst putzt, wird mir zustimmen: Fugen dauerhaft sauber zu halten, ist eine Herausforderung der besonderen Art. Genervt von der ganzen Schrubberei stellt man sich unweigerlich die Frage, ob ein Badezimmer nicht auch ohne Fliesen funktionieren kann?
Fugenlose Fliesen und weitere Alternativen
Vorweg sei gesagt, dass ein Fugenverzicht nicht zwangsweise mit einem Fliesenverzicht einhergehen muss. Zum einen geht der Trend zu immer größeren Fliesen, was die Fugenanzahl per se minimiert. Zudem anderen ist es mittlerweile üblich, Fliesen nahezu fugenlos – also auf Stoß – zu verlegen. Allerdings ist dieses Verfahren nur mit kalibrierten Fliesen möglich.
Nun zurück zur eigentlichen Frage: In der Tat ist es möglich, ein Badezimmer gänzlich ohne Fliesen zu gestalten. Aber wie sehen die Alternativen aus?
Putz
In Kombination mit halbhohen Fliesenspiegeln sind verputzte Wände im Bad bereits sehr verbreitet. Ebenso ist es – mit Ausnahme direkter Nassbereiche (z.B. Dusche) – aber möglich, den kompletten Raum zu verputzen. Ein ganz klarer Vorteil von Putz ist, dass er nahezu auf jedem Untergrund angebracht werden kann und sich durch Strukturen sowie Farben viele tolle Effekte realisieren lassen. Doch Vorsicht: Nicht alle Putze sind für Nassräume geeignet.
Tapeten
Ähnlich wie Putz eignen sich auch Tapeten hervorragend für eine farbenfrohe und musterreiche Wandgestaltung. Zwar gibt es fürs Badezimmer spezielle abwaschbare Feuchtraumtapeten, was jedoch nicht zwangsweise bedeutet, dass Flecken und andere Gebrauchsspuren problemlos beseitigt werden können. Für Familien mit (kleinen) Kindern ist diese Variante daher vermutlich weniger gut geeignet.
Dekor-Platten
Absolut im Trend liegen aktuell sogenannte Dekor-Platten. Je nach Hersteller sind die großflächigen Platten aus Kunststoff, Acryl oder Glas gefertigt und können direkt an die Wand – wenn erforderlich sogar auf den Fliesenspiegel – geklebt werden. Die HPL-Platten aus der individual-Serie von VIGOUR können bspw. sogar auf dem Boden verlegt werden, was für ein einheitliches Erscheinungsbild sorgt. Zudem sind Dekor-Platten in zahlreichen Dessins erhältlich. Ob in Ihrer Lieblingsfarbe, mit Foto-Motiv oder in Holz-Optik – Sie haben die Wahl!
Holz
Apropos Holz. Auch echtes Holz ist mittlerweile im Badezimmer angekommen. Dabei weiß Holz mit einer Reihe an Vorteilen zu überzeugen. So zaubert es nicht nur ein besonders behagliches Ambiente, sondern ist zudem deutlich wärmer als die herkömmliche Fliese. Darüber hinaus erfreuen sich natürliche Materialien aktuell ohnehin immer größerer Beliebtheit. Jedoch ist auch hier zu beachten, dass nicht jede Holzsorte der erhöhten Luftfeuchtigkeit gewachsen ist und ein ungenaues Verlegen Schimmelbildung begünstigt.
Naturstein
Eine weitere Möglichkeit edler Wandverkleidungen stellt Naturstein dar. Zu bedenken ist aber, dass der natürlich raue Look im Vergleich zur glatten Fliese deutlich aufwendiger zu reinigen ist. Um die Substanz der Steine zusätzlich zu schützen, ist gegebenenfalls auch eine Imprägnierung erforderlich.
Mixen erwünscht
Ob zur Akzentuierung einzelner Bereiche oder als übergreifendes Designkonzept – mit Mustertapeten, Dekor-Platten und Co. bieten sich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten fernab der klassischen Fliese. Dabei können die einzelnen Varianten auch wunderbar untereinander oder – eben auch doch – mit der Fliese kombiniert werden. So vielfältig kann Badezimmer sein.