Hinter den Kulissen: So entsteht eine Hansa Armatur

Armatur

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Von der Idee bis zur fertigen Armatur: Erleben Sie die Entstehung hautnah – vom Design über den Guss bis zur Verchromung und Qualitätskontrolle – für langlebige Präzision im Bad.

So entsteht eine Armatur: Von der Idee zum fertigen Produkt

Armaturen sind nicht nur elementarer Bestandteil von Badezimmern, sondern nehmen auch in unserem Alltag – heute mehr denn je – einen enorm hohen Stellenwert ein.

Doch wie entsteht eine Armatur überhaupt? Markus Käfer – Produktmanager von Hansa – gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen und zeigt den Fertigungsprozess vom ersten Design-Entwurf bis zur funktionsfähigen Armatur.

Schritt 1: Idee visualisieren

Bevor eine neue Armatur in die Produktion gehen kann, bedarf es zunächst einer Vision. Diese entsteht am Computer und wird von den Designern so lange verfeinert, bis sie alle Ansprüche an Optik und Funktion erfüllt. Ein Modell aus dem 3D-Drucker ermöglicht zudem ein Nachempfinden der künftigen Proportionen und Haptik,  dient als Vorlage für Konstruktion sowie die anschließende Herstellung der Gussformen.

Hansa Armatur

Schritt 2: Gießen der Innenteile

Wie so oft im Leben kommt es auch bei Armaturen auf die inneren Werte an. Und so wird – damit die Wasserführung später uneingeschränkt erfolgen kann – im ersten Schritt der eigentlichen Produktion ein Platzhalter hergestellt, der beim späteren Gießen des Armaturenkörpers für die entsprechenden Hohlräume sorgt. 

Die Rede ist von einem sogenannten Sandkern, der – wie ein Kuchen – im Ofen gebacken wird.

Armaturenherstellung
Bei etwa 1000°C werden die Gussformen mit flüssigem Messing befüllt

Schritt 3: Gießen des Gehäuses

Nachdem der Sandkern fertig „gebacken“ und abgekühlt ist, wird er von losen Sandkörnern und Schmutz befreit und in die vorbereitete Gussform eingesetzt. Diese wird zuvor in Wasser und eine Graphitlösung getaucht, um sie optimal auf den Gussvorgang vorzubereiten. Die meisten Formen bieten Platz für zwei Armaturenkörper gleichzeitig.

Anschließend wird die Form mit dem eingesetzten Sandkern über den Gießofen geführt und bei rund 1000 °C mit flüssigem Messing befüllt. Ein erfahrener Gießer überwacht diesen Vorgang sorgfältig und entnimmt die Form, sobald sie vollständig ausgefüllt ist.

Während das Messing erkaltet, zerfällt der Sandkern zu losem Sand, der sich problemlos entfernen lässt. Eine rotierende Trommel sorgt schließlich dafür, dass auch kleinste Rückstände gründlich entfernt werden – für ein sauberes und präzises Ergebnis.

Schritt 4: Zersägen der Armaturenkörper

Aus eins mach zwei: Nach dem Erkalten müssen die Armaturenpaare voneinander getrennt werden. Je nach Modell geschieht dies maschinell oder in Handarbeit.  Außerdem werden im Rahmen dieses Arbeitsschritts überschüssige Elemente – die z.B. durch ein Überlaufen der Form entstanden sind, abgesägt.

Armaturenherstellung

Schritt 5: Mechanische Bearbeitung

Die einzelnen Armaturenkörper werden nun maschinell bearbeitet. z.B. werden Löcher für die Zugstange gebohrt, Gewinde für die Aufnahme des Strahlreglers und Dichtsitze gefräst. Anschließend finden sich die Armaturenkörper  auf einem Förderband wieder, auf dem sie geschliffen und poliert werden. Da nach der Verchromung selbst kleinste Unreinheiten sichtbar werden würden, ist Ziel dieses Arbeitsschritts eine makellos glatte Oberfläche. Aus diesem Grund werden alle Armaturen im Nachgang noch einmal sorgfältig geprüft und bei Bedarf händisch nachbearbeitet. Um Fingerabdrücke und andere Flecken zu vermeiden, sind Arbeitshandschuhe hierbei natürlich Pflicht.

Schritt 6: Das große Finale

Nun ist die Armatur perfekt für die Verchromung vorbereitet. Bei diesem Vorgang wird sie bis zu 40-mal in verschiedene Bäder getaucht. Andere Bestandteile, die aus Kunststoff gefertigt wurden – hierzu zählen vor allem die Armaturenhebel – bekommen vor der finalen Verchromung noch eine Kupfer- und Nickelbeschichtung, die die Oberfläche vor einer Wärmeausdehnung schützen.
Zum Abschluss erfolgt mittels Lasertechnik die Gravur des Logos und ggf. weiterer Design-Elemente, ehe die Einzelteile zu einer funktionsfähigen Armatur zusammengebaut werden.

Nun sind die Armaturen fertig für Verpackung und Versand. Um jedoch eine dauerhafte Qualität zu garantieren, werden zuvor alle Armaturen auf Ihre Dichtigkeit geprüft und weiteren Kontrollen unterzogen. Dabei werden nicht nur Optik und Funktionalität getestet, sondern für eine noch höhere Nutzerfreundlichkeit zusätzlich Raum- und Rohrschall – also die Lautstärke – überprüft. Hier liegt der Grenzwert übrigens bei 20 Dezibel, was in etwa einem Waldrauschen oder Flüsterton entspricht. Sehr leise eben.